Am vergangenen Freitag fand ab 19 Uhr die Mitgliederversammlung des Schwarz-Silber e. V. im SAALBAU Bornheim statt.
Der Einladung des Vorstands folgten 25 Mitglieder, so dass sich der Vorsitzende, Dieter Lachner, in seiner Begrüßungsrede enttäuscht über das mangelnde Interesse oder die nach wie vor herrschende Besorgnis, sich in Veranstaltungen mit Corona anzustecken, zeigte.
Ungeachtet dessen dankte Lachner im Besonderen dem Datenschutzbeauftragten und Vereinstrainer, Martin Schöniger, und dem stellvertretenden Vorsitzenden, Tom Henrik Anhäuser, für deren besonderes Engagement in den vergangenen eineinhalb Jahren sowie der Mehrheit der Mitglieder im Allgemeinen, die trotz der Coronakrise ihre Mitgliedschaft im Schwarz-Silber fortgesetzt haben. Passend zu diesem Kompliment an die Mitglieder berichtete Lachner über die Anerkennung der Stadt Frankfurt, der die Etablierung des Onlinetrainings und der vorbildliche Umgang mit der Krise 2.000 Euro in Form des Frankfurter Sportpreis des Jahres 2020 wert waren.
Kritisch äußerte sich der Vorsitzende hingegen zum nationalen Umgang mit der Coronakrise im Vergleich zu den ausländischen Tanzsportverbänden; es seien seiner Ansicht nach Wettbewerbsnachteile deutscher Paare entstanden, die sich erst langsam wieder kompensieren ließen.
Enttäuschend und zugleich deprimierend bewertet Lachner den Umstand, dass das umfängliche Trainingsangebot nicht dazu führe, dass die im Schwarz-Silber trainierenden Turnierpaare auch für diesen Verein an Turnieren teilnähmen. Zuletzt haben nur zwei Paare des Schwarz-Silber an der Hessischen Landesmeisterschaft, die im Übrigen hervorragend von Anhäuser organisiert worden sei, teilgenommen.
Mit Blick voraus erklärte Lachner, dass er sich als Vorsitzender künftig verstärkt um ein gutes Miteinander von Breiten- und Leistungssport kümmern wolle.
Abschließend zeigte er sich besonders erfreut über die überaus erfolgreiche Entwicklung der Latein-Formation.
Im anschließenden Bericht des Sportwarts, Manfred Hüttges, ging dieser in weitgehender Ermangelung eines Turnierbetriebs in 2020 auf den aktuellen Zeitraum des Jahres 2021 ein. Die 48 gemeldeten Standard- und Lateinpaare, sechs Zehn-Tänze-Paare, ein Equality-Paar und zwei Lateinformationen konnten bereits in Teilen wieder an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen; fünf dritte Plätze bei hessichen Titelkämpfen im Spätsommer 2021 seien ein mutmachender Auftakt in den wiederaufgenommenen Turnierbetrieb.
Dass auch im Schwarz-Silber trainierende Paare im Ausland erfolgreich sind und die Lateinformation in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, stellte Hüttges im Folgenden seines Rechenschaftsberichts dar. Mit der Beglückwünschung der drei 2021 in die jeweils nächsthöhere Klasse aufgestiegenen Standardpaare und dem Ausblick auf Februar 2022, in dem ein von Verein finanzierter Latein-Workshop für die Schwarz-Silber-Paare mit Horst Beer geplant ist, endete der Bericht des Sportwarts.
Im Reigen der Berichte des geschäftsführenden Vorstands nahm der stellvertretende Vorsitzende die anwesenden und auch die online zuschauenden Mitglieder auf die bisherige und gleichsam kurze wie prägende Zeitreise durch die Coronakrise mit. Anhäuser bilanzierte 20 Hygienekonzepte für den Trainingsbetrieb und weitere für die wenigen, aber möglichen Veranstaltungen. Er berichtete über rund 220 übernommene Statusinformationen in der Online-Anmelde-Datenbank, die inzwischen rund 16.000 Buchungsvorgänge verarbeitet habe. Und schließlich seien in den vergangenen eineinhalb Jahren fast 650 Videos aus Online-Trainings erstellt, bearbeitet und im Portal bereitgestellt worden. Dankbar zeigte sich Anhäuser in diesem Zusammenhang bei Schöniger und dem Beisitzer Formation, Andreas Baier, die ihn hier nach Kräften unterstützt hätten.
Anhäusers Fazit mit Blick auf die Mitgliederentwicklung lautete, dass trotz der Umstände ein erfreulicher Mitgliederzuwachs zu beobachten sei, gleichwohl der Blick auf einzelnen Gesellschaftstanzgruppen geworfen werden müsse, in denen Mitglieder den Verein verlassen hätten.
Im weiteren Bericht des stellvertretenden Vorsitzenden waren der mit 300 Euro dotierte 2. Platz des Jugendförderpreises des Hessischen Tanzsportverbandes, die Etablierung neuer Gruppen im Bereich Ballettt und Contemporary für Kinder und Jugendliche im SAALBAU Ronneburg und die vom zum 31.12.2020 aufgelösten TSC Telos Frankfurt übernommenen Gymnastik-Gruppen der Erwähnung wert.
Mit dem Hinweis auf das neueste Angebot im Haus der Jugend, der Discofox-Einsteiger-Gruppe mittwochs und dem Vorhaben, die Gesellschaftstanzgruppen an allen Standorten bewerben und wieder aufbauen zu wollen, schloss Anhäuser seine Berichterstattung.
Im letzten Bericht des zweiten Tagesordnungspunktes überbrachte der Kassenwart, René Göhna, den Mitgliedern die vielfach erwartete Botschaft, dass der Verein das Kalenderjahr 2020 wirtschaftlich äußerst erfolgreich abgeschlossen habe. In seinen Ausführungen erläuterte Göhna anhand einzelner Einnahme- und Ausgabeposten, wodurch das Ergebnis insbesondere geprägt worden sei. Auf der Einnahmenseite seien die Mitgliedsbeiträge durch den Mitgliederzuwachs gesteigert worden, während im Veranstaltungs- und Vermietungssektor die Einnahmen rückläufig gewesen seien.
Verminderte Ausgaben der Formation und für Trainer- und Raumkosten trugen laut Göhna zum guten Ergebnis bei.
Am Ende seines Berichts zeigte der Kassenwart in Vorbereitung auf die im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung vorgesehene Beschlussfassung über eine temporäre Beitragssenkung oder Rücklagenbildung den Mitgliedern auf, dass das Ergebnis wesentlich vom Ergebnisbeitrag der Lateinformationen geprägt sei. Diese habe in Ermangelung des Ligabetriebes Rücklagen für die kommende Bundesligasaison gebildet, so Göhna weiter. Schon heute sei absehbar, dass für die anstehenden Ligaturniere jeweils die Anmietung eines Mannschaftsbusses erforderlich sei.
Von Peter Oberhofer, im letzten Jahr zum Rechnungsprüfer für ein Jahr gewählt, erfuhren die Teilnehmer der Mitgliederversammlung, dass die am vorangegangenen Mittwoch erfolgte Kassenprüfung zu keinen Beanstandungen geführt habe und er zusammen mit dem nicht anwesenden Rechnungsprüfer, Cornelium Dehm, die Entlastung des Vorstands beantrage.
In der anschließenden Abstimmung über die Entlastung des Vorstandes enthielten sich fünf Mitglieder der Stimme, während 20 Mitglieder dafür und keines dagegen votierte.
Einigkeit, wenn auch nicht per Handzeichen, gab es im Folgenden darüber, dass es äußerst bemerkenswert ist, einem Verein über viele Jahrzehnte die Treue zu halten. Zur Ehrung von Gisela Lonnes (60 Jahre), Ruth Stühler, Frank Gierok und Rolf Weyers (jeweils 50 Jahre) erhielten die anwesenden Jubilare unter Beifallbekundung durch die Anwesenden Präsente aus den Händen des stellvertretenden Vorsitzenden.
Gierok blickte sichtlich bewegt in seiner anschließenden Dankesrede auf die Anfänge der Turniergruppe zurück, die aus der Tanzschule Tänzer hervorging. Er sei der Schwarz-Silber-Familie sehr dankbar für eine stets „faire, großzügige und freundschaftliche Zusammenarbeit.“ Mit Sorge betrachte Gierok allerdings die Entwicklungen in einem schwierigen Umfeld für die Tanzschulen und somit in der Folge auch für die Vereine.
Mit einem Blumenstrauß für unsere Steuerberaterin und Buchhalterin, Sybille Moos, sowie jeweils einem Weinpräsent für ihren Mann, Peter Moos, der sich um die Mitgliederverwaltung kümmert und für den Rechnungsprüfer bedankte sich der bisherige Vorstand für das besondere Engagement dieser Mitglieder.
Die Wahlen des neuen Vorstands unter der Leitung des Ehrenmitglieds Georg Pitthan, der von Sybille Moos und Ursula Hüttges unterstützt wurde, erfolgten sämtlich einstimmig, so dass neben den Herren Lachner, Anhäuser, Göhna und Hüttges auch der Schriftwart, Michael Schirrmacher, ihre Aufgaben im geschäftsführenden Vorstand weiterführen können. Ihre bisherige Vorstandsstätigkeit können ebenfalls fortsetzen: Beatrix Lachner (Veranstaltungswartin), Rolf Weyers (Beisitzer Sport & Räume), Andreas Erdmann (Beistitzer IT), Dr. Klaus Uhl (Beisitzer Sossenheim), Michael Laufer (Beisitzer Hofheim), Andreas Baier (Beisitzer Formation) und Wolfram Brod (Beisitzer Clubhaus).
Als neues Vorstandsmitglied wurde Harald Schäfer als Beisitzer Fechenheim gewählt. Für die Ressorts Presse und Betreuung der Gruppen in Bornheim stellte sich kein Mitglied zur Wahl, so dass diese beiden Posten vakant blieben.
Nach dem Dank für das ehrenamtliche Engagement von Benjamin Savor, bisheriger Pressewart, und Carina Hampel, bisherige Jugendwartin, bestätigte die Mitgliederversammlung einstimmig den zuvor am vorausgehenden Samstag in der Jugendversammlung gewählten Jugendausschuss. Demensprechend bekleidet Katharina Jakobi nun das Amt der Jugendwartin.
Als Rechnungsprüfer wurden Peter Oberhofer und Georg Pitthan (Stellvertreter) für zwei Jahre einstimmig wiedergewählt.
In einer halbstündigen Debatte beriet die Mitgliederversammlung über die vom Vorstand eingebrachte Beschlussfassungsvorlage, entweder für den Monat Dezember 2021 die Mitgliedsbeiträge abzusenken oder eine langfristige Rücklage zum Erwerb einer vereinseigenen Trainingsstätte zu bilden.
Argumente für und gegen ein eigenes Clubheim mit mehr Trainingskapazitäten als im aktuellen Clubheim in der Starkenburger Straße wurden ausgetauscht. Dabei standen sowohl die finanziellen Risiken als auch die Verwaltungslasten beim Betrieb im Vordergrund. Als Chance wurde angeführt, dass die Stadt Frankfurt und auch das Land Hessen hohe Förderquoten in Aussicht stellen. Inwieweit sich eine Gelegenheit zur Übernahme eines SAALBAU-Hauses ergeben könnte, sei zwar spekulativ, jedoch auch nicht unrealistisch.
Schließlich votierten die Mitglieder einstimmig gegen eine temporäre Beitragsabsenkung und bei drei Enthaltungen mehrheitlich für die zweckgebundene Rücklagenbildung.
Zum Abschluss der Tagesordnung honorierten die Mitglieder die überaus großen Engagements des Datenschutzbeauftragten und des stellvertretenden Vorsitzenden. Schöniger wurde einstimmig und Anhäuser bei einer Enthaltung mehrheitlich jeweils eine Aufwandsentschädigung im Sinne der Vereinssatzung zugebilligt.
Mit dem Hinweis des Datenschutzbeauftragten, dass er mit der Planung eines etwa eineinhalb stündigen Schulungsangebots zum Thema Datenschutz beschäftigt sei, das allen interessierten Mitgliedern offen stehe, und der Vorankündigung, dass die Starkenburger Straße voraussichtlich ab 12. Oktober für ca. drei Tage wegen der Erneuerung des Straßenbelags für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt werde, schloss der Vorsitzende um 22 Uhr die Mitgliederversammlung.
26.09.2021 René Göhna